Guide - erster Markierer - United Division

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Berichte

Guide - der erste Markierer

...beim Kauf des ersten Markierers stellen sich häufig viele Fragen.

Welches System soll ich nehmen? Welche Stärke der Markierer ist
empfehlenswert? Welche Hersteller sind zu empfehlen?


Vorweg gesagt, es gibt nie "Die richtige Lösung". Jede muss für sich selbst entscheiden, welche Vorteile einem wichtiger sind und welche Nachteile einem egal sind. Zudem sind viele Dinge beruhen viele nachfolgend
beschriebene Dinge auf subjektive Wahrnehmung und unserer eigenen Erfahrung. Andere Spieler haben vielleicht andere Meinungen zu einigen Punkten. Man sollte deshalb immer mehrere Meinungen Vergleichen und vor allem, wenn man ein Markierer seiner Begierde gefunden hat, im Internet nach Reviews suchen, von Kameraden die den Markierer bereits in den Händen hatten.

Als ersten zu nennen sind die verschiedenen Systeme wie ein Markierer angetrieben werden kann.

AEG / S-AEG - (semi)-automatik-elektrik-gun
GBB / NBB - Gas-BlowBack / Non-BlowBack
CO²
Federdruck
Kombination aus Federdruck und S-AEG (sehr selten)

AEG / S-EAG
Dieses System ist wohl am weitesten verbreitet. Sie funktionieren elektrisch, indem ein Motor über ein Getriebe eine Feder spannt. Im gespannten Zustand löst sich die Feder, entspannt sich schlagartig, treibt so einen Kolben in einen Zylinder, wodurch Druck aufgebaut wird, der eine Kugel aus dem Lauf treibt. S-AEG und AEG sind im Grund genommen dieselben Systeme, nur das bei S-AEG der Vollautomatische Modus fehlt, weil die Modelle meist über 0,5 Joule verfügen. Dieses System AEG/S-AEG gibt es von ganz schwach bis ganz stark (üblich ist zwischen 0,5 und 2 Joule). Durch das System ist es möglich, voll- und halbautomatisch zu schießen. Das heißt nach jedem Schuss, kann durch erneutes Betätigen des Abzugs gleich wieder ein Schuss durch Betätigen ausgelöst werden. Ab 0,5 Joule ist es laut deutschem Waffengesetz und dem Kriegswaffenkontrollgesetz vorgeschrieben, das die Markierer nur noch Halbautomatisch schießen können dürfen. Unter 0,5 Joule dürfen beide Feuermodi verfügbar sein.

Einen großen Vorteil hat dieses System, da es nämlich viele Teile zu kaufen gibt und dass viel Tuningpotenzial in den Markierern steckt. Selbst an den Markierern "rumzuschrauben" ist jedoch strengstens verboten. Es gibt jedoch Spieler, die an Spielen im Ausland teilnehmen und entsprechende Teile nur im Ausland einbauen. Unter professionellen Airsoftlern ist es sehr verpönt, sich nicht an das deutsche Gesetz zu halten, da der Ruf des Sports dadurch nur noch mehr leidet und er nie die Chance erhalten wird, als offizieller Sport anerkannt zu werden. Die Hersteller und verschiedenen Markierermodelle unterscheiden sich "technisch" so gut wie gar nicht voneinander. Jedoch haben einige Modelle, ihrer äußeren Bauart bedingt, auch andere innere Bauformen. Auch einige Hersteller unterscheiden sich von "der Norm". Hier sind zum Beispiel zu nennen: ICS (geteilte Gearbox), G&P (Rechtsgewinde), Systema (fast vollständig elektronisches Innenleben) Ich rede nachfolgend nur über die "Norm", sprich was üblicherweise der Fall ist. Würde ich alle verschiedenen Fälle, die ich ersten gar nicht kennen kann, nennen, würde der Guide gute 50 Seiten lang werden. Ein unbedingt zu nennender Nachteil bei S-EAG (nicht bei AEG) ist das bei einigen mehr, bei einigen weniger auftretende Problem eines GEAR-JAM´s. Der halbautomatische Feuermodus wird dadurch erreicht, dass der Stromfluss, durch einen kleinen Hebel (Cutoff-Lever), der bei jeder ganzen Umdrehung der Zahnräder auslöst, getrennt wird. Ist die theoretische Feuerrate (Kadenz) nicht hoch genug, ist die Chance groß, dass man, genau wenn der Hebel (Cutoff-Lever) den Stromkreis unterbricht, den Abzug loslässt und somit die Zahnräder den Lever
dauerhaft betätigen. Das heißt dann kann man den Abzug drücken wie man will, es rührt sich nichts. Man wäre gezwungen den Markierer auseinanderzuschrauben und die Zahnräder ein wenig weiterzudrehen um den Hebel wieder aus der Position herauszudrehen. Bei AEG´s kann dies zwar auch passieren, jedoch schaltet man da einfach auf Vollautomatik und drückt ab. Dann funktioniert es wieder. S-AEG hat aber kein Vollautomatik.

Um ein GEAR-JAM vorzubeugen, muss sollte man versuchen die Feuerrate zu erhöhen. Das hat nichts mit Erhöhung der Energie zu tun. Der Motor benötigt lediglich weniger Zeit und die Feder zu spannen.

Dies erreicht man durch:

- einen stärkeren Motor
- eine MosFet-Schaltung
- ein Akku mit mehr Spannung (sollte immer 9,6V haben, bei höherer Leistung, spricht mehr Joule, dann auch mehr Spannung; z.B. 10,8V / 11,1V / 12V)
- Akku nicht zu leer werden lassen, das senkt nämlich die Spannung
- eine schwächere Feder
- sauber schießen (d.h. immer erst den Abzug loslassen, wenn tatsächlich der Schuss rausgegangen ist)

Im Eifer des Gefechts kommt es nämlich hin und wieder mal vor, dass man den Abzug zu früh loslässt, nämlich wenn der Motor gerade dabei ist die Feder zu spannen. Typische Event-Richtlinien in Bezug auf die Leistung eines Sturmgewehr-Modells (Bsp: M4A1) liegen übrigens so um die 1,5 Joule (120er Feder), Maschinenpistolen (Bsp: MP5) 1,2 Joule (100er bis 110er Feder), Pistolen (0,9-1,2 Joule). Mein Favorit und den Herstellern ist zum Beispiel G&P. Mein G&P M4 habe ich bereits seit 3 Jahren und obwohl ich aktiver / häufiger Spieler bin, habe ich bisher noch keine Ausfälle zu verzeichnen gehabt. Inzwischen treten nach und
nach die ersten Verschleiß Erscheinungen auf. Der Motor quält sich immer mehr die Feder aufzuziehen, was an zu wenig Fett und zu viel Dreck in der Gearbox liegen kann, am "ausgelutschten" Akku ebenso oder einfach am Verschleiß der anderen Innenteile. Bisher ist das Gewehr noch ungeöffnet, spricht auch ohne innere Wartung. Das erreicht man bei billigeren Herstellern auf die Zeitspanne gesehen wohl eher nicht.

Zu empfehlende Hersteller meiner Meinung nach, einschließlich Plus- und Minus-Punkte sind:

Classic Army
- meiner Meinung nach die graue Maus unter den Profi-Herstellern
- kann eigentlich alles ganz gut, ist aber nix besonders gut
- Standartleistung ca. 1 Joule (100er Feder)
+ meines Erachtens voll kompatibel zu anderen Teilen

ICS
- geteilte Gearbox und daher so gut wie nur ICS-Teile verwendbar (die Gearbox-Internals sind aber soweit ich weiß
kompatibel)
- Standartleistung ca. 1 Joule (100er Feder)
+ Jam-Löse-Knopf (allerdings nicht alle, die älteren oder die neueren Modelle haben diesen nicht, weiß es nicht
genau)(ist nützlich wenn man starke Federn und billige/schwache Akkus verwendet, da die Jam-Gefahr dadurch
steigt)
+ durch geteilte Gearbox, schnelle Federwechsel und einfachere Wartung möglich

G&P (meine Empfehlung, da kein Tuning oder ähnliches notwendig ist)
+ meiner Meinung nach der beste unter den Profi-Herstellern
+ Standartleistung ca. 1,5 Joule (120er Feder)
- Rechtsgewinde/Negativgewinde des Außenlaufs (fast alle anderen Hersteller und Ersatzteile haben Linksgewinde,
also ist ein Adapter notwendig)
+ bis auf das Gewinde voll kompatibel mit den Standard-Teilen auf dem Markt

Tokio Marui (Wenn einem die Leistung reicht, zum Beispiel für Häuserkampf, dann ist das meine Empfehlung)
- recht schwache Standartleistung von ca. 0,9 Joule (90er Feder)
- daher für die meisten Leute ein Tuning notwendig (daher steigen die Kosten für die Anschaffung der Waffe)
- Garantie erlischt, Aufwand steigt, Kenntnisse notwendig (je mehr man an den Waffen bastelt, umso mehr
schleichen sich Pfusch-Fehler beim Zusammenbau ein)(zudem nicht in Deutschland erlaubt, ohne Abnahme)
-/+ Plastikbody (daher unrealistischer und evtl. empfindlicher, aber viel leiser als Metall Bodys) (der Rest der Waffe
ist soweit ich weiß Metall)
+ trotz schwächerer Leistung, teilweise sogar bessere Schussergebnisse als die anderen 3 Hersteller (Genauigkeit /
Stabilität / Reichweite)
+ der billigste der Profi-Hersteller
+ leiseste Waffen unter den Profi-Herstellern
+ voll kompatibel mit den Standart-M4-Teilen auf dem Markt
sämtliche Klone wie z.B. A&K, D!Boys, JingGong
+ kopieren die Profihersteller inzwischen sehr gut
+ sehr günstig (ca. Halb so teuer ggü. der Profi-Hersteller)
+ sehr gute Grundlage als "Projektmarkierer" / Bastelobjekt
- Haltbarkeit und Verarbeitung lässt oft zu wünschen übrig

GBB / NBB
Als GasBlowBack oder NonBlowBack versteht man die Systeme, bei denen die Kugel nicht wie bei o.g. System durch Luftdruck, der erzeugt wird, angetrieben wird, sondern durch ein Gas (Propan oder Propan-Butan-Gemisch) das beim Betätigen des Abzugs freigesetzt wird. Dieses Gas (es gibt viele verschiedene Sorten, meist noch mit Öl zur Schmierung gemischt) gibt es in fast jedem Airsoftshop zu kaufen. GBB´s haben meistens eine Energie von ab 1 Joule (Pistolen) über 2 Joule (Gewehre) bis hin zu 4 Joule (Snipergewehre). Die meisten Spieler haben eine Pistole als BackUp (Unterstützung-/Ersatzmarkierer) dabei, neben dem
Primärmarkierer, welche meist eine GBB ist. In die Magazine werden nicht nur Kugeln, sondern auch das Gas, wie bei einem Feuerzeug eingefüllt. Der Gasverbrauch unterscheidet sich hierbei jedoch gravierend. Bei einigen Modellen, 15 Schuss und bei manchen Modellen 50 Schuss oder gar mehr, bis man das Gas nachfüllen muss. GasBlowBack-Markierer heißen deswegen so, weil sie nach jedem Schuss repetieren wie die meisten Originalen Waffen. Das steigert den Realismus enorm und führt tatsächlich zu einem geringen Rückstoßeffekt, im Gegensatz zu S-AEG´s oder AEG´s. Das Gas treibt also nicht nur die Kugel an, sondern lässt auch den Verschluss nach jedem Schuss nach hinten schnellen, der dann durch eine Feder wieder nach vorn gedrückt wird und die nächste Kugel nachlädt. GBB´s sind in der Regel halbautomatisch feuernde Markierer. Im Ausland gibt es auch automatische GBB Gewehr, welche wiederrum in Deutschland nicht erlaubt sind. NonBlowBack-Markierer funktionieren im Prinzip genauso, nur repetiert der Verschluss dabei nicht. Die gesamte
Energie des Gases wird dabei auf die Kugel gerichtet, was meistens bedeutet, dass die Markierer (Pistolen in dem Fall) mehr Energie haben. Oft 2 Joule, bei so einem kurzen Lauf ist völlig überproportioniert und führt durch die geringe Genauigkeit und hohen Streufaktor oftmals zu Verletzungen, weswegen NBB´s oftmals bei Events ausgeschlossen werden. Wer dieser Dinger erfunden hat, frag ich mich. Nicht empfehlenswert, auch wenn sie billiger sind und mehr Leistung haben, damit macht ihr Euch aber keine Freunde.

Ein ganz erheblicher Nachteil bei Gasangetriebenen Markierern, dazu zählen auch gleich (nächster Punkt) genannte CO² Markierer, ist, dass diese nicht Wintertauglich sind. Gas zieht sich sehr stark zusammen bei niedrigeren Temperaturen, da es stark komprimierbar ist und liefert teilweise so wenig Leistung, das es gar nicht ausreicht die Kugel anzutreiben oder den Verschluss zu repetieren womit keine weitere Kugel nachgeladen wird. Also alles was Gas ist, nur im Sommer...

Snipergewehre sind meistens auch NBB´s, da viele auch in der Realität keine halbautomatischen Waffen, sondern Einzelschussrepetierer sind. Dafür muss nach jedem Schuss nachgeladen werden. Es steht aber oftmals auch eine ganz ordentliche Leistung von 3-4 Joule zur Verfügung, was bei einem Sniper und die gewünschte Wirkungsentfernung auch nötig ist, im Gegensatz zu Pistolen. Da sind bei GBB´s, durch das automatische Repetieren nach jedem Schuss auch viel bewegt, sind die meist recht Wartungsintensiv. Zudem sind die Magazine meist sehr teuer und fassen (sehr realistisch) oft auch nur die realen 30 Schuss, was bedeutet, dass man schon ein paar Magazine braucht.

CO²
Alles ähnlich wie bei GBB´s und NBB´s. Werden jedoch, statt sie mit diesem Airsoft-Gas zu befüllen, mit CO²- Kartuschen (meist die 12g Versionen) geladen. Ebenfalls zu den Kugeln in das Magazin. CO² hat in der Regel mehr Energie als GBB und wird häufig auch nur in Pistolen eingesetzt. CO²-Markierer sind jedoch nicht sehr verbreitet, da sie auch oft als zu stark für Pistolen eingeschätzt werden. CO²-Markierer gibt es auch sowohl als BlowBack- als auch als NonBlowBack Variante. Meiner Meinung nach ein zu vernachlässigendes System beim Markiererkauf.

Federdruck
Weit verbreitet in den als Spielzeug geltenden Markierern im Bereich unter 0,08 Joule aber auch im Bereich unter 0,5 Joule. Im professionelleren Bereich eher selten zu sehen. Lediglich einige Sniper greifen, wegen der Nachteile der Gas-Markierer im Winter auch zu Sniper-Gewehren mit Federdrucksystem zurück. Da man als Sniper jedoch eine recht hohe Energie, für die gewünschten Entfernungen benötigt, ist viel Fachwissen und Tuning an den Markierern notwendig. Angeboten werden Sniper-Gewehre mit Federdruck in der Regel so um die 2 Joule, was meiner Meinung nach zu wenig als Sniper ist. Federdruck funktioniert im Prinzip genauso wie AEG´s und S-AEG´s nur das kein Motor die Feder spannt, sondern ihr selbst per Hand spannen müsst und das nach jedem Schuss. Das ist auch der Grund, warum dieses System unter Profis eher weniger verbreitet ist. Einige Profis schwören allerdings auch aus eine BackUp-Pistole als Federdrucksystem, da diese meisten recht günstig sind und oft leiser als andere Systeme. Jedoch hat man, da Federdruck selten über 0,5 Joule hat (außer bei Sniper-Gewehren), eine sehr viel geringere Reichweite. Die Qualität der Markierer erklärt meistens auch, warum diese so günstig sind.

Ein relativ großer Nachteil bei Sniper-Federdrucksystemen ist jedoch, da die meisten eine recht Hohe Energie haben (auch die 2 Joule sind schon recht hoch), dass man die Feder ja nach jedem Schuss manuell spannen muss, was sich bei starken Federn schon echt als sportliche Höchstleistung herausstellen kann. Meiner Meinung nach ein zu vernachlässigendes System beim Markiererkauf.

Kombination aus Federdruck und AEG
Da wie bereits erwähnt, die Systeme im Prinzip das gleiche sind, ist es möglich diese miteinander zu kombinieren. Bisher weiß ich nur vom Hersteller "Ares", da dieses System veröffentlicht hat. Dabei kann man, sollte der Akku unerwartet leer werden, manuell per Hand die Feder spannen und so weiterfeuern. An und für sich eine schöne Idee, ob sie allerdings auch was taugt, kann ich leider nichts sagen, da man nicht viel darüber zu lesen bekommt und ich so ein System auch noch nicht in meinen Händen halten durfte.

Ich bitte zu beachten, dass o.g. Ausführungen lediglich auf Erfahrungen beruhen, nicht auf wissenschaftliche Erkenntnisse oder ähnlichem. Alle Angaben ohne Gewähr. Es soll nur als kleiner Einblick dienen und hoffentlich für den Einen oder Anderen als Hilfestellung. Bitte vor einem Kauf immer nochmal bei verschiedenen Quellen recherchieren, suchen was andere Airsoftler für Angaben machen, vergleichen und sich dann selbst entscheiden.

Mit kameradschaftlichen Grüßen

"Sarge"

Airsoftteam United Division - © 25.01.2011 Rostock - www.united-division.de


 
 
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